U-19-Damen-Weltmeisterschaft in Polen

Theresa Beppler-Alt (TSV Tollwut Ebersgöns) war drittbeste Scorerin Deutschlands

Ebersgöns(FM). – Genauer gesagt ging es für die U19 Damen Nationalmannschaft im Floorball nach Polen zur diesjährigen Weltmeisterschaft. Doch bevor man diese Reise nach Babimost antrat, traf man sich 6 Tage vor dem ersten Spiel gegen Österreich in der Landeshauptstadt Berlin. Dort absolvierten die Spielerinnen unter Leitung von Headcoach Simon Brechbühler drei Trainingseinheiten und lockerten diese mit Teamevents, wie zum Beispiel einer Beauty-Night auf.

Die Eröffnungsfeier, bei der ein Umzug durch die Straßen von Zbaszyn zog und jedes Team vorgestellt wurde, endete mit einem großen Feuerwerk. Ein solches „Feuerwerk aus Endorphinen“ entzündete sich auch bei Theresa B.-A., als sie ihr erstes WM-Spiel vor knapp 200 Zuschauern spielte. Überwältigt von dem Gefühl ihr eigenes Land vertreten zu dürfen, musste sich die jüngste Spielerin der Mannschaft erst einmal an die gesammelten Eindrücke gewöhnen. Vor allem als Schlüsselspielerin sollte sie die Bälle sicher verteilen und durfte sich keine groben Fehler erlauben. Bei Deutschen Meisterschaften hatte die junge Sportlerin schon Erfahrungen im Umgang mit Drucksituationen gesammelt und konnte diesmal ihrer verantwortungsvollen Position gerecht werden.

In der 56. Minute war es dann endlich soweit: Theresa B.-A. schießt ihr erstes Tor bei einer Weltmeisterschaft und kann zwei Minuten später in Überzahl sogar das zweite Mal mit einem flachen Direktschuss einnetzen. Damit unterstrich sie das überlegene Auftreten der deutschen Mannschaft mit dem ersten Turniererfolg gegen Österreich (14:1).

Am nächsten Tag wartete die Mannschaft aus der Ukraine, welche wie in einem Testspiel mit 17:0 vom Platz gefegt wurde. Vor jedem Spiel absolvierten die Damen ein kurzes Training, welches vor allem gegen Favorit Norwegen wichtig war. Diesem schweren Gegner stellte sich die deutsche Mannschaft am nächsten Tag, an welchem sogar Familie Beppler-Alt zur Unterstützung ihrer Tochter angereist war. Die heimische Jugendmannschaft des TSV Tollwut Ebersgöns verfolgte geschlossen, als alternatives Training, das hart umkämpfte Spiel per Onlinestream und alle drückten ihrer Mitspielerin mit der Nr. 12 die Daumen. Doch leider konnten auch sie die 1:4-Niederlage nicht abwenden.

Nach einem Tag Pause musste man im letzten und entscheidenden Spiel um Platz 2 gegen Kanada ran. Nachdem Theresa B.-A. in der elften Minute mit ihrem typischen Luftsprung das 3:1 bejubelte, schien das Spiel in der richtigen Bahn zu verlaufen. Doch durch eine Stoplereinlage über den eigenen Goalie und ein Eigentor war man ergebnistechnisch schnell wieder beim Anpfiff um 9:00 Uhr morgens gelandet. Kanada hatte dann auch noch das Glück eine Minute vor Spielabpfiff den Führungstreffer zu erzielen und zeigte, dass man durch eine kämpferische Mannschaftsleistung einen technisch besseren Gegner bezwingen kann.

Trotz toller Unterstützung von den Fans in der Halle und zu Hause konnte die Niederlage nicht mehr abgewendet werden. Theresa B.-A. fand zu dieser bitteren und tränenreichen Niederlage erstaunlich klare Worte: „Ich kann es mir nur so erklären, dass wir uns nach dem 3:1 zu sicher gefühlt haben. Dann haben wir die Chancen nicht rein gemacht und viele Fehlpässe gespielt.“

Die 98er-Spielerin darf sogar eine weitere U19-WM spielen und freut sich schon jetzt auf eine Revanche gegen die Kanadierinnen. In der Scorerwertung schaffte sie den Sprung unter die Top 10 und landete als drittbeste deutsche Spielerin mit 4 Toren und 3 Vorlagen auf dem achten Platz.

Mit ganz viel Dopamin im Kopf und jeder Menge Muskelkater in den Beinen reiste die 15-jährige nach vier Spielen in vier Tagen wieder zurück in ihr idyllisches Dorf, um dieses unvergessliche Erlebnis im positiven Sinne zu verarbeiten. Denn bei dem ganzen sportlichen Fokus, ist das Entstehen und Spüren von Freundschaften ein Effekt, den man nicht trainieren kann!