Kindergarten Ebersgöns (Es war einmal …)

Es war einmal: Zum 1. August 2013 wurde der Kindergarten Ebersgöns geschlossen.

Der nachfolgende Text ist damit leider Geschichte. Seitens der Stadt Butzbach wird Kirch-Göns als alternativer Standort gesehen.


Entwicklungssprungbrett Waldkindergarten

Im Kindergarten Zauberwald in Ebersgöns steht die Wald- und Naturpädagogik im Vordergrund. Warum das so ist, wollten wir wissen und haben nachgefragt.

Kindergarten Zauberwald

Eingangsbereich

[MH] „Die Grundlagen zu Intelligenz und Lernfähigkeit werden in den ersten 6 Lebensjahren gelegt. Die Kindergartenzeit spielt da eine wichtige Rolle“ erläutert die Leiterin Susanne Baron und hebt hervor: „Wir gehen über den gesetzlichen Betreuung-, Bildungs- und Erziehungsauftrag hinaus. Im Wald kann unser Bildungsauftrag viel elementarer, intensiver und vielfältiger angeboten werden“.

Das Zauberwald-Team sieht die Zeit mit den Kindern im Wald als pädagogische Chance. „Die Kinder machen unverfälschte erste Erfahrungen in der Natur“, weiß Gisela Vogl zu berichten, die schon viele Jahre die Waldtage begleitet.

Waldspiele

Waldspiele

Die Erzieherinnen unterstützen die wissensdurstigen Kinder in ihrer Entdeckungslust. „Wir gehen an drei Vormittagen (montags, dienstags und donnerstags) raus in die Natur“ erklärt uns die Naturlehrerin Petra Dixon, die seit letztem Herbst das Team ergänzt. Unterschiedliche Plätze in der Natur rund um Ebersgöns stehen zur Verfügung, Lieblingsziel derzeit ist der nahegelegene Wolfsberg. „Um diesen zu erklimmen, ist schon besondere Motorik angesagt“, weiß Dixon. „Die Kinder klettern auf den Berg, steigen über Wurzeln, erleben rutschiges Laub und entwickeln dabei ihre Balance“ beschreibt sie weiter. Denn es ist Fakt: Bewegung und intensive Beschäftigung in der Natur fördern die körperliche und geistige Entwicklung. „Und das bezieht sich auch auf die Sprachentwicklung, auf die wir besonderen Wert legen“ ergänzt Susanne Baron. Spielerisch und ohne vorgefertigtes Spielzeug überwinden die Kinder Ängste und gewinnen Selbstvertrauen.

Im Wald leben die Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang aus und erleben dabei bewusst die Jahreszeiten, Tiere und Pflanzen.

Gezielte Projekte intensivieren die sinnlichen Erfahrungen, z. B. beim Bau einer Hütte oder dem Balancieren auf dem Niederseil-Parcours im Nachempfinden des Alltags einer Haselmaus.

Frühstücken können dann alle gemeinsam auf dem Waldsofa.

Die natürliche Umgebung ohne Reizüberflutung und das soziale Miteinander tragen zur emotionalen Entwicklung bei.

Hüttenbauer

Hüttenbauer

Susanne Baron fasst es so zusammen: „Die Kinder machen positive Grunderfahrungen über alle Sinne: mit Matsch spielen, einen Regenwurm aufheben, im Gras rollen, Geräusche entdecken, Gerüche wahrnehmen, Wind und Regen fühlen, die wärmende Sonne spüren. Aber die Stille des Waldes vermittelt unseren Kindern auch innere Ruhe. Sie lernen, sich zu konzentrieren, Regeln einzuhalten und respektvoll sich selbst, den anderen und der Natur gegenüber zu begegnen“.

Eine Ergänzung zu den Waldtagen sind die zwei Vormittage in den Räumen des Kindergartens. Mittwochs bereitet eine Erzieherin mit den Kindern gemeinsam das Mittagessen aus ökologisch wertvollen Zutaten zu. Der Freitag ist der spezielle Tag für die Vorschulkinder. Hier erhalten sie individuelle Förderungen zur Vorbereitung auf den bevorstehenden Schulstart durch besondere Projekte und themenbezogene Aktionen.

„Unsere Waldkinder nehmen in ihr weiteres Leben eine große Portion Rücksicht und Ausgeglichenheit mit – und stillsitzen, schneiden und basteln können sie natürlich auch!“ Mit diesem Resumé schließt Baron ab und lädt Interessierte ein, sich an einem Schnuppertag selbst ein Bild zu machen. Hierzu kann man sich telefonisch anmelden.

Öffnungszeiten 7.30 – 14.30 Uhr mit Mittagessen-AngebotSchnuppervormittag Wald immer am 1. Donnerstag im Monat